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Autokino-Gottesdienst an Pfingsten - Pfarrer tauscht Kanzel gegen Hebebühne

Pfr. Burgdorf auf der Hebebühne

Am Pfingstsonntag gab es nach vielen Online-Gottesdiensten endlich wieder einen evangelischen Gottesdienst in Wöllstadt, der gleichzeitig eine Premiere darstellte: zum ersten Mal wurde ein Auto-Gottesdienst abgehalten. Auf dem Rewe-Parkplatz in Nieder-Wöllstadt tauschte Pfarrer Simba Burgdorf die Kanzel mit einer Hebebühne.

Am Pfingstsonntag gab es nach vielen Online-Gottesdiensten endlich wieder einen evangelischen Gottesdienst in Wöllstadt, der gleichzeitig eine Premiere darstellte: zum ersten Mal wurde ein Auto-Gottesdienst abgehalten. Auf dem Rewe-Parkplatz in Nieder-Wöllstadt tauschte Pfarrer Simba Burgdorf die Kanzel mit einer Hebebühne. So hatte er den besten Überblick über einen gut gefüllten Parkplatz und die insgesamt gut 140 Besucher konnten den Pfarrer bei bestem Autogottesdienstwetter ebenfalls nicht übersehen.

Das Thema der Predigt lautete: „Leben in der Hoffnung auf das Unverfügbare“. Überraschend persönlich sprach Pfarrer Burgdorf in der Predigt über seine Kindheitserfahrungen mit dem "Unverfügbaren", also Dingen, die man selbst nicht unter Kontrolle hat. "Früher war es völlig ok für mich, dass ich Dinge nicht kontrollieren konnte: den Schnee im Winter, das ungelernte Wissen, teure Spielzeuge, die ich mir nicht leisten konnte.", erzählte er in seiner Predigt. "Erst als ich erwachsen wurde, stellte sich das Gefühl bei mir ein, dass alles für mich verfügbar sein muss. Mit einem Touch auf dem Display muss alles da sein: Wissen, Daten, Fakten, Karten, Entertainment." Pfarrer Burgdorf ist davon überzeugt, dass man durch diese Denkweise dem Heiligen Geist nicht auf die Spur kommt. "Den findet man nur, wenn man akzeptiert, dass man über die wichtigsten Dinge im Leben nicht verfügen kann: Liebe, Glaube, Vertrauen, Nähe und eben den Heilige Geist." Besonders in Zeiten der Corona Krise, in denen wir über unseren Alltag nicht immer völlig frei verfügen können, traf diese Botschaft sichtlich die Alltagsrealität der Anwesenden.

Da störten auch nicht die manchmal auftretenden technischen Probleme bei der Tonübertragung. Pfarrer Burgdorf gab sich große Mühe, diese Einschränkung mit noch mehr Elan auf der schwankenden Plattform wett zu machen. Das regelmäßige Hupkonzert der Besucher zeigte, dass er mit Liedauswahl und Predigtthema den richtigen Ton getroffen hatte. Ein „Danke“ richtet sich auch an die zahlreichen Helfer und besonders die Familie Kimes vom Rewe-Markt, Firma Geiling, den Bauhof und die Gemeinde Wöllstadt, durch deren Unterstützung das neue Gottesdienstformat erst möglich wurde. Ein weiterer Auto- oder Picknickgottesdienst ist bereits  in Planung. Eine bessere Tonqualität wird es dann auf jeden Fall geben.


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